Es war die 31. Wanderfahrt unserer sogenannten DoGru vom 2. bis 6. Mai 2018 und diesmal in der Besetzung Stefan Grünewald-Fischer, Rainer Güttler, Gerd Jahn,
Dr. Hajo Körner und Jürgen Göbel.
Bei optimalem Wetter, wie sich das für uns gehört, übernahmen wir einen Gigvierer vom Halleschen Ruder-Club im Universitätssportverein Halle und starteten zu unserem Quartier ins “Wein- & Wild Hotel Jägerhof” nach Weißenfels. In diesem Haus mit über 560 jähriger Geschichte hatten wir 5 Binger Ruderer eine angemessene Bleibe für 4 Nächte gefunden. Auch unser großer Musiker Johann Seb. Bach schätzte dieses Haus sehr und hat dort die Jagdkanate für den Jägerhof geschrieben. Wir haben natürlich immer im Bach-Zimmer gespeist!

Am 2. Reisetag begann in Freyburg unsere Rudertour auf der Unstrut, nachdem wir mit herzlicher Gastfreundschaft beim Weißenfelser Ruderverein mit ihrem Vorsitzenden Klaus Ritter und seiner Frau empfangen wurden. Beide sind als erfolgreiche Trainer sehr eng mit dem Leistungsport verbunden. ( hier in Weißenfels, genauso in Halle, sprachen wir nur mit Landes- und Bundestrainern, deutschen Meistern, Europameistern, Olympia-teilnehmern und Olympiasiegern– als kleiner Sieger im Leichtgewicht- Jungrudererachter habe ich mich da ganz bescheiden zurückgehalten). Klaus Ritter war Trainer im Leistungszentrum Halle und trainierte dort die uns wohlbekannten Magdalena Schmude und Matthias Weiss.

Nach ausgiebigem Plausch sind wir gestartet, und wir ruderten durch eine ruhige und fast unberührte Landschaft. Wir sahen nur Grün, die Ortschaften befinden sich nicht in Ufernähe, wie wir es von Main und Neckar kennen. Auch das sehr bekannte Naumburg mit Dom konnten wir nur erahnen und haben nichts davon gesehen. Die steilen Hanglagen der dortigen Weinberge waren in großem Abstand zu sehen. Die Weine, die hier wachsen sind recht gut und auch die Preise dazu. Für 0,2ltr. Silvaner beginnt man bei € 6,50.

Die Fahrt auf Saale und Unstrut ist eine reines Kurvenfahren, sehr reizvoll und abwechslungsreich aber der Steuermann muß höllisch aufpassen und manchmal mit Gewalt das Steuer bedienen, um einigermaßen in Strommitte zu bleiben. Die Strömung bezeichnen wir als sehr positiv trotz der zahlreichen Schleusen. In den 3 Tagen haben wir 13 Schleusen passiert, alte Anlagen ursprünglich für sehr kleine Frachtkähne zu Kaisers Zeiten erbaut, die sich aber alle auf dem neuesten techn. Stand befinden. Fast alle werden von Schleusenwärtern bedient, und es gab keine Wartezeiten, denn wir waren die einzigen Gäste. 3 Schleusen konnten

wir vom Boot selbst bedienen.
Die ersten beiden Tage auf dem Wasser trafen wir kein Schiff, kein Motorboot und keine Paddler- nur Angler. Wir waren ganz alleine- wirklich ein Traum für Ruderer. Nur am 3. Tage, kurz vor Halle, es war Samstag, da trafen wir auf Ruderer und auch leichten Schiffs- und Bootsverkehr.

An unserem Ziel wurden wir von Berthold Ebert dem langjährigen Vorsitzenden des HRC freudig begrüßt. Wir konnten das Boot ohne Schaden übergeben. Auf Saale und Unstrut gibt es keine Bojen und auch keine Buhnen. Unser Ruderkamerad aus Halle begann sofort die Rollbahnen in unserem Boot zu reinigen. Wir waren auch “sehr bemüht” und haben so getan, als wenn das für uns eine Selbverständlichkeit sei.

Nach einer letzten Nacht in Weißenfels, sind wir nach einer harmonischen Wanderfahrt, dankbar und sehr zufrieden ans Rhein-Nahe-Eck zurückgekehrt.

Eigentlich wollte ich nicht die Ruderordnung beim Weißenfelser Ruderverein abschreiben, aber als EV konnte ich es nicht lassen einen dortigen Aushang hier wiederzugeben:

Wer nicht nach der Boosthausordnung des Weißenfelser Rudervereins handelt, dem wird ein Ordnungsgeld für das Vereinssparschwein auferlegt.
Das Ordnungsgeld zählt pro Sportler im Boot, sodass alle für das Boot und das Material verantwortlich sind:

Skulls nicht weggeräumt2,00 €
Dollenbügel offen0,50 €
Luftklappen nicht geöffnet0,50 €
Boot nicht gereinigt1,00 €
Skull nicht gereinigt0,50 €
Gewichte im Kraftraum nicht abgebaut0,50 €
Matten im Kraftraum nicht weggeräumt0,50 €
Ergometer nicht gereinigt0,50 €

Das war es von Saale und Unstrut und auf zur Planung der nächsten Wanderfahrt.

Bericht von Jürgen Göbel

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